Zahlreich verfilmt wurde auch der Roman Emma von Jane Austen. Unter Literaturwissenschaftlern gilt Emma heute als Meisterwerk und wird zur Weltliteratur gezählt.
Die intelligente und verwöhnte Emma Woodhouse kommt aus einem wohlhabenden Haus und betätigt sich aus Langeweile gerne als Ehestifterin in ihrem näheren Bekanntenkreis, leider nicht immer ohne anderen zu schaden. Vor der Fertigstellung des Romans glaubte Jane Austen, dass sie mit Emma „eine Heldin schaffen würde, die ausgenommen ihrer selbst, niemand so recht mögen wird“. Doch weit gefehlt! Emma ist inzwischen einer der beliebtesten Romanfiguren aus dem Austen-Universum.
Handlung
Nachdem ihre Gouvernante ausgezogen ist, leidet Emma unter Langeweile und Schwermut. Doch nach kurzer Zeit hat sie eine neue kurzweilige Ablenkung für sich entdeckt: Sie versucht sich als Kupplerin in der Überzeugung, sie könnte mit ihrem Willen die Geschicke und Gefühle anderer lenken. Doch ihre fehlende Lebenserfahrung werden ihren Freunden und Bekannten, die unter ihren Versuchen der Ehestiftung leiden, bald zum Verhängnis. Ihr langjähriger Freund Mr. Knightley warnt sie vor zu viel Übermut.
Beste Filmversion
Einer der schönsten Literaturverfilmungen von Emma stammt von dem US-amerikanischen Regisseur Douglas McGrath aus dem Jahr 1996 mit Gwyneth Paltrow in der Hauptrolle. Eine Filmkritik beschreibt den Film als „subtil unterhaltendes Sittengemälde“. Dabei kommt der komödiantische Aspekt des Romans nicht zu kurz. Die Rolle des berüchtigten Mr. Knightley spielt in diesem Fall Jeremy Northam.
Überaus gute Kritiken hat auch der neueste Emma-Film aus dem Jahr 2020 bekommen. Die Süddeutsche bezeichnet ihn als „fast so lustig wie das Buch“.
Jane Austens Feminismus
Ein zentrales Element des Romans und auch der Filme ist die Gesellschaftskritik über den Umgang von unverheirateten Frauen sowie die eingeschränkten Lebensperspektiven von Frauen, die dem Stand der Gentry angehörten. Gentry war der britische Niederadel. Frauen des Niederadels hatten vielmals nur zwei Optionen: Vorteilhaft heiraten oder den Beruf der Gouvernante ergreifen. Diese Problematiken werden in Emma anhand der Figur Jane Fairfax illustriert.